10.09.2013. Alle Artikel der von Jan Assmann angestoßenen Debatte zu Monotheismus und Gewalt im Perlentaucher, aktualisiert am 10. September.
In diesem ständig aktualisierten Artikel geben wir einen Überblick über alle Artikel der Debatte über Monotheismus und Gewalt im
Perlentaucher, neuer Stand: 10.09.2013
Thierry Chervel:
Die Monotheismusdebatte - EditorialPerlentaucher, 29.01.2013
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Jan Assmann:
Monotheismus und GewaltPerlentaucher, 29.01.2013
Mit dem Monotheismus entstand die Unterscheidung von
wahr und falsch in der Religion - und damit eine spezifische Form der Gewalt. Erzählt wird von ihr in der Geschichte vom Exodus aus Ägypten. Und es bleibt dabei: Der "mosaischen Unterscheidung" können nur die Religionen selbst begegnen - mit einem "
Sowohl als auch". Eine Antwort auf Rolf Schieder.
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Assmann reagiert in seinem Text auf ein Kapitel in
Rolf Schieders Buch "Sind Religionen gefährlich?": "Die
Monotheismusthese, oder: Ist Mose für religiöse Gewalt verantwortlich?"
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Bernhard Giesen:
Identität und TranszendenzPerlentaucher, 31.01.2013
Poly- und Monotheismus lösen sich nicht nur ab in der Religionsgeschichte; in komplexen Gesellschaften existieren sie auch als Perspektiven unterschiedlicher Trägerkreise
nebeneinander. Die Gewaltneigung der monotheistischen Perspektive ergibt sich aus der
spannungsreichen Grenzsituation zum Polytheismus und anderen Monotheismen.
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Bernhard Lang:
Mose und der zornmütige Gott Perlentaucher, 06.02.2013
Ist es überhaupt sinnvoll, von einer "
mosaischen Unterscheidung" zu sprechen? Nur die Lektüre der
Bibel gibt hierüber Aufschluss. Ein Beitrag zur Monotheismus-Debatte.
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Klaus Müller:
Plädoyer für das Sowohl als auch Perlentaucher, 11.02.2013
Es geht Jan Assmann nicht primär um die Gewalthaltigkeit des Monotheismus, sondern um das Projekt der Aufklärung, das "
wahr/falsch" der mosaischen Unterscheidung in einem höheren "
Sowohl - als auch" aufzuheben. Dies stellt aber keine Gegenposition zur christlichen Theologie dar, sondern bildet einen in ihr
seit je präsenten Tiefenstrom.
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Peter Sloterdijk:
Im Schatten des Sinai Perlentaucher, 21.02.2013
Die Erzählung vom Bundesbruch durch den Tanz um das
Goldene Kalb und die darauf durch Mose entfesselte
Schlächterei ist grundlegend für das Judentum, aber auch für Christentum, Islam und säkulare Religionen. Dieses "
Sinai-Schema" konfrontiert Gläubige mit der Forderung, Vertrauen in Gottes Gnade zu fassen, da er sie sonst gnadenlos vernichten wird. Wie umgehen mit den
Intoleranz-Resten von Religion?
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Hannes Stein:
Abraham bewahrt uns vor dem Töten unserer KinderDie Welt, 22.02.2013
Der Autor, Kulturkorrespondent der
Welt in New York, greift in die
Perlentaucher-Debatte ein und führt einen neuen Begriff ein: den "
Bund Abrahams", mit dem er die jüdische Religion als die Religion beschreibt, die auf
Kindstötung verzichtet.
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Markus Witte:
Von der Weisheit des Glaubens an den einen GottPerlentaucher, 04.03.2013
Die bisherige Debatte über den biblischen Monotheismus ist zu sehr auf die Figur des Mose und die Exodus-Überlieferung fixiert. Ein ganz
anderes Bild des altisraelitischen Eingott-Glaubens ergibt sich, wenn man die anderen Bücher der Bibel, insbesondere die
Weisheitsliteratur, heranzieht.
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Jan Assmann:
Monotheismus ohne Mose?Perlentaucher, 07.03.2013
Als nicht revolutionär, sondern evolutionär beschreibt Markus Witte die israelitische Religionsgeschichte. Doch der
Widerspruch zwischen einer evolutionären Entwicklung und den revolutionären Ideen von Bruch und Stiftung findet in der Bibel selbst statt und beschreibt eine innerbiblische
Spannung und Dynamik.
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Rolf Schieder:
Mose, der PolitikerPerlentaucher, 09.04.2013
Die wirkliche
Sensation der Sinaierzählung besteht in der Transformation eines Königskults in eine Volksreligion, im Bundesschluss zwischen Gott und seinem Volk - ohne Vermittlung durch einen König. Nach der von Jan Assmann lancierten Debatte wäre eine
erinnerungsgeschichtliche Rekonstruktion der Mosefigur als internationales Projekt anzuregen.
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Micha Brumlik:
Respektabel, aber falschPerlentaucher, 11.04.2013
Ein historischer Rundblick zeigt, dass es keine "mosaische Unterscheidung" brauchte, um im Namen einer Religion die eigenen Leute und andere zu
massakrieren: eine Widerlegung der
Assmann-Sloterdijk-Hypothese.
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Marcia Pally:
The Hebrew Bible is a problem setPerlentaucher, 02.05.2013
The idea that one should look to
Judaic monotheism for the root of anti-Semitism (or other violence) is a key confusion in this discussion, especially since
Jan Assmann has no intention to blame Jews. Some ways out of an
unproductive circle.
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Jan Assmann:
Monotheismus der TreuePerlentaucher, 17.05.2013
Die Frage ist nicht, ob der Monotheismus die Welt
grausamer gemacht hat, sondern ob er neue Argumente geliefert hat, Gewalt und Grausamkeit zu
legitimieren. Für die Humanisierung gewaltlegitimierender Texte könnte die jüdische Auslegungstradition ein Vorbild sein.
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Jan-Heiner Tück:
Verborgene Menschheitsreligion?Perlentaucher, 30.05.2013
Jan Assmanns Vorschlag, das Gefahrenpotential des exklusiven Monotheismus durch
Relativierung der Wahrheitsansprüche einzudämmen, ist problematisch: Wie kann ein gläubiger Mensch, der davon ausgeht, dass Gott aus dem Verborgenen herausgetreten ist und sich
ein für alle Mal geoffenbart hat, sowohl seiner Überzeugung treu bleiben als auch anerkennen, dass die Wahrheit
möglicherweise doch noch verborgen ist?
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Daniele Dell'Agli:
Die Matrix und ihre FeindePerlentaucher, 17.06.2013
Erstaunlich, mit welchem Aufwand
davon abgelenkt wird, dass die Unterscheidung zwischen dem
einen wahren Gott und den vielen falschen Göttern uns noch nach 2000 Jahren ihre
finstere Exekutivlogik unter Beweis stellt. Wider die Entschärfung von
Jan Assmanns These.
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Dorothea Weltecke: Müssen Religionen intolerant sein?Perlentaucher, 29.08.2013
Die "mosaische Unterscheidung" ist nicht statisch. In der Praxis haben Religionen gelernt,
miteinander zu leben. Nur atheistische und religiöse Fundamentalisten suchen noch nach dem "
Eigentlichen".
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Reinhard Schulze: Religion, Wahrheit und GewaltPerlentaucher, 10.09.2013
Religion als Wahrheitsordnung übernahm ein
Prärogativ der Götter, nämlich zornig zu sein und strafen und vergelten zu können. Der
Islam ging hier einen eigenen Weg.
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Die Debatte wird fortgesetzt.