Marina Weisband

Die neue Schule der Demokratie

Wilder denken, wirksam handeln
Cover: Die neue Schule der Demokratie
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2024
ISBN 9783103975925
Gebunden, 176 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

"Demokratie muss man nicht nur wollen - man muss sie auch können." Davon ist Marina Weisband überzeugt und deshalb geht sie in Schulen und arbeitet in verschiedenen Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Denn unsere Schulen sind derzeit nicht gut aufgestellt. Viel zu selten bieten sie Gestaltungsspielraum. Statt selbständig zu werden, geraten Jugendliche in einen Zustand erlernter Hilflosigkeit - den sie auch als Erwachsene nicht mehr loswerden. Es ist das ideale Einfallstor für Extremismus und Populismus.Die Psychologin und Bildungspolitikerin Marina Weisband weiß auch aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung zu erfahren. Demokratie will immer wieder neu erkämpft und gelebt werden, sie ist kein Naturzustand. Nur wenn wir das begreifen, können wir Jugendliche befähigen, als mündige Bürgerinnen und Bürger unsere Gesellschaft zu gestalten. 

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.05.2024

Rezensentin Kathrin Müller-Lancé stimmt der Psychologin Marina Weisband zu, dass Demokratie nur durch das Erlernen von Mitsprache gefördert werden kann. Weisband beschwert sich zunächst über das fehlende Mitspracherecht der Schüler im Bildungssystem. Diese könnten sich außerhalb des Unterrichts kaum ausdrücken, sie seien gefangen in den "klaren Hierarchien", zitiert Müller-Lancé die Psychologin. Ihr Vorschlag - eine Online-Plattform an Schulen, auf der Schüler über schulinterne Organisationsfragen diskutieren und entscheiden können - erscheint der Rezensentin sinnvoll. Den Schülern sollte zugetraut werden, Entscheidungen zu treffen, ihre Ideen sollten ernst genommen werden, so Müller-Lancé. Dabei erfinde Weisband nichts völlig Neues, meint die Rezensentin, vielmehr sei der Vorschlag der Psychologin ein "anschauliches Plädoyer" für eine wirksamere Beteiligung der Schülerschaft an schulpolitischen Fragen. "Demokratische Basics" würden hier bekräftigt. Diese kann man gar nicht oft genug wiederholen, so Müller-Lancé abschließend.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 04.05.2024

Jakob Hayner empfiehlt Marina Weisbands Buch als Antwort auf die ernüchternde Studie "Jugend in Deutschland", die der Jugend mentale Verunsicherung attestiert. Weisbands Antwort scheint Hayner ein Weg aus der Misere zu sein, weil die Autorin weder auf Reformpädagogik noch Bildungsrevolution setzt, sondern auf kleine Schritte hin zu konstruktiver Kritikfähigkeit, Verantwortung und dem Erlernen demokratischer Vorgänge im Rahmen des Schul-Pilotprojekts "aula". Kant hätte seine Freude daran, ahnt Hayner. Zumal Weisband klug argumentiert und auf Phrasen verzichtet, wie der Rezensent versichert.

Buch in der Debatte

9punkt 24.04.2024
Die ukrainisch-deutsche Politikerin (ehemals Piratenpartei, heute bei den Grünen)  Marina Weisband sieht im Tagesspiegel-Interview mit Barbara Nolte und Hans Monath die Demokratie in Deutschland massiv bedroht. In ihrem neuen Buch plädiert sie daher für frühe Demokratieförderung in Schulen. Unser Resümee